18.11.2011 Laichkartierung der Forellen in M-V

Am 18. November fand die diesjährige Laichkartierung des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. statt. In diesem Jahr lud der Mitgliedsverein Salmoniden- und Gewässerschutz Mecklenburg-Vorpommern e.V. Behörden, Verwaltungen, Ämter, Mitglieder sowie Naturfreunde in die Naturschutzstation Karnin an den Oberlauf der Warnow ein. Im zentralen Mittelpunkt stand die Vorstellung des von der NUE-Stiftung geförderten Projektes „Laichkartierung der Meerforelle in Mecklenburg-Vorpommern“.

Den zahlreich erschienenen Teilnehmern wurden die Thematik und die Ziele der Kartierung durch den Vorsitzenden Torsten Ode in einem informativen Vortrag erklärt, sowie mit Bild- und Filmaufnahmen eindrucksvoll veranschaulicht.

In seinen einleitenden Worten ging er auf die herausragende Bedeutung der Warnow mit ihren Zuflüssen als Meerforellengewässer mit einigen guten Laich- und Jungfischhabitaten ein. Das natürliche Vorkommen dieser, über weite Strecke wandernden, Fischart kann als Indikator bzw. Referenz für ein intaktes Fließgewässer angesehen werden. Daher setzen sich der Salmoniden- und Gewässerschutz MV e.V. sowie der Landesanglerverband M-V e.V. gemeinsam für den Schutz bzw. für die weitere Verbesserung des ökologischen Zustandes der Warnow ein. Wir verstehen uns als Berater der Gewässerunterhalter und Gewässernutzer, erheben gewässerrelevante Daten und fördern durch gezielte Aktivitäten eine natürliche Gewässerentwicklung. Jüngstes positives Beispiel ist der Rückbau des stationären Aalfanges in Weitendorf. Dieses ehemalige Wanderungshindernis wurde durch eine neue Fischaufstiegsanlage endgültig beseitigt.

Leider gab es auch Negatives zu berichten, wie zum Beispiel uns als Pächter nicht bekanntgemachte aktuelle Baumaßnahmen am Radebach, einem bedeutenden Laichgewässer der Forellen und weiterer geschützter Fischarten im Warnoweinzugssystem. Inmitten der Laichzeit der Forelle wurde der Wasserdurchfluss im Bach durch Erddämme vollständig gestoppt.

Abschließend ging Torsten Ode auf die Laichkartierung der Meerforellenbestände in der Warnow und weiterer Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern ein. Eine Zuwendung der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) aus Erträgen der Umweltlotterie BINGO ermöglicht es dem engagierten Verein, an allen wichtigen Laichgewässern des Landes Daten zum Laichgeschehen der Art aufzunehmen.

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Im Interesse einer nachhaltigen Sicherung sich selbst reproduzierender Bestände muss dringend das Wissen um die Bestandssituation der Art ausgebaut und aktualisiert werden. Um die Gefährdungssituation für die Meerforelle richtig einschätzen und Schutzmaßnahmen fachlich fundiert planen zu können, sind Parameter wie natürliche Bestandsgröße, Mindest- und Optimalareale oder auch der Einfluss der Gewässernutzungen erforderlich. Der Verein geht davon aus, dass kontinuierliche Erhebungen in den Laichgebieten während der Laichzeit, bei denen die Anzahl und Größe der Laichgruben, sowie die Anzahl der am Laichgeschäft teilnehmenden Tiere ermittelt werden, eine Abschätzung der Populationsgröße und Dynamik im jeweiligen Einzugsgebiet ermöglicht. Das Projekt ist auf drei Jahre bis 2013 ausgelegt. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung und Ausweisung von Handlungsempfehlungen für die Unterhaltung und Entwicklung von Laich- und Jungfischhabitaten der Meerforelle. Gleichzeitig sollen möglichst alle Gewässernutzer, die zuständigen Unterhaltungsverbände, die zuständigen Verwaltungen und nicht zuletzt die Politik für die Thematik sensibilisiert werden. In der abschließenden Diskussion mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg wurde eine ökologische Sanierung des strukturarmen Warnowabschnitts zwischen Vorbeck und Gädebehn ins Gespräch gebracht. Das Amt unterbreitete den Beteiligten den Vorschlag, die Renaturierungsmaßnahmen für diesen Abschnitt konkret zu benennen um eine Sanierung zu realisieren.

Danach wurden die Anwesenden - begleitet von einem Kamerateam des Norddeutschen Rundfunks - in beeindruckender Landschaft, dem Durchbruchstal bei Langen Brütz, auf die Besonderheiten des Laichgeschehens der Forellen in der Warnow hingewiesen. Sie bekamen Hintergrundwissen zur Gewässerstruktur und -güte vermittelt und am praktischen Beispiel erklärt, wie Laichgruben aufgebaut sind. Darüber hinaus erfolgten Hinweise zum Auffinden geeigneter Laichgebiete anhand der Gewässerstruktur, Fließgeschwindigkeit, Substratzusammensetzung und anderer Parameter. Ziel der Einweisung war es, allen Teilnehmern, insbesondere den interessierten Neulingen, ein gleiches methodisches Herangehen bei der Kartierung der Laichgruben zu vermitteln, um zukünftig eine vergleichbare Erfassung an den untersuchten Gewässern gewährleisten zu können. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass das Laichgeschehen in diesem Jahr positiv ausfiel. Verglichen mit dem Vorjahr sind sogar einige Laichplätze mehr festgestellt worden – ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft

10.10.2011 - Pflege der Neuanpflanzungen an Hellbach und Wallensteingraben

Im Herbst 2010 und Frühjahr 2011 haben wir mit vereinten Kräften junge Schwarzerlen und Weiden am Wallensteingraben und am Hellbach gepflanzt. Bereits kurz nach der Pflanzung am Hellbach gab es eine längere Trockenperiode. So oft es ging waren Mitglieder vor Ort und gossen die kleinen Bäume. Ein gänzlich anderes Bild zeigte sich im Sommer dieses Jahres. Anhaltende Regenfälle sorgten seit Juli für erhöhte Wasserstände in unseren Bächen und Flüssen. Der Hellbach führte bis in den September Hochwasser und unsere Bäume standen im wahrsten Sinne des Wortes „bis zum Hals“ im Wasser. An eine Pflege war somit nicht zu denken. Erst im September ging der Wasserstand soweit zurück, dass wir unsere Pflegemaßnahmen, die eigentlich für Juli geplant waren, durchführen konnten. Am 16.09. (Wallensteingraben) und am 24.09. (Hellbach) fanden sich Mitglieder an den Gewässern ein, um die im April gepflanzten Schwarzerlen und Weiden zu pflegen. Neben dem Mähen von starkem Krautwuchs im Umfeld der Pflanzstellen wurden auch Hochwasserschäden beseitigt, Bäume wieder aufgerichtet und neu eingepflanzt. Für ein erstes Resümee ist es noch zu früh. Augenscheinlich ist der überwiegende Teil der Pflanzungen angewachsen, hat aber erheblich unter den Witterungsbedingungen dieses Jahres gelitten. Im Frühjahr wird sich zeigen, wie viele Bäume tatsächlich erfolgreich angewachsen.

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01.09.2011 Letzter Aalfang an Warnow abgerissen

Zeitungsartikel aus der SVZ

09.04.2011 - Tag der Gewässerpflege am Hellbach

Am 09. April 2011 fand unser Tag der Gewässerpflege im Jahr 2011 statt. Wir nutzten die Gunst der Stunde und pflanzten unsere aus dem Herbst verbliebenen 700 Bäumchen. Pünktlich um 10:00 wurde unsere Veranstaltung zur Baumpflanzung am Hellbach durch einige einleitende Worte eröffnet. Gäste unserer Veranstaltung waren u.a. der Leiter des Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg Herr Meier, der Präsident des LAV MV Prof.Dr. K.H. Brillowski und einige Medienvertreter. Weiterhin waren Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Landesanglerverbandes MV und Mitglieder der Angelvereine Neubukow und Poel angereist. Die weiteste Anreise hatten zwei Mitglieder unseres Vereines, die extra aus Hamburg bzw. aus der Nähe von Neubrandenburg kamen um sich an der Aktion zu beteiligen.

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19.03.2011 - Jahrestagung 2011

Zum nunmehr vierten Mal waren die Barlach-Stuben in Güstrow das Domizil für unsere Jahrestagung und Mitgliederversammlung. In seinen einleitenden Worten blickte unser Vorsitzender noch einmal auf die Vereinsgründung und die seinerzeit gesetzten Ziele zurück. Dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, zeigen erste Erfolge an der Nebel. So soll z. B. in den kommenden Jahren ein entwässertes Niedermoor durch Wasserstandsanhebung renaturiert werden, ein Maßnahme, wie wir schon 2009 gefordert haben. Bereits Erreichtes darf aber nicht über die vielen Probleme und Fragestellungen hinwegtäuschen. Daher wurden auf der diesjährigen Jahrestagung zwei Themen behandelt, die uns aktuell „unter den Nägeln brennen“, die Kleinwüchsigkeit der Forellen im Gehlsbach und der Kanutourismus auf der Warnow.

Frau Jette Gleisberg aus Rostock eröffnete die Vorträge mit den Ergebnissen ihrer Habitat- und Populationsanalyse der Forelle im Gehlsbach. Auf Anregung unseres Vereins untersuchte die Referentin im Rahmen ihrer Diplomarbeit verschiedene Parameter, um einen Vergleich mit anderen europäischen Salmonidengewässern anstellen zu können. Trotz intensiver Arbeit (4-malige Befischung von 4 Probestrecken, Altersbestimmung der gefangenen Tiere, Strukturgütekartierung) konnte die Ursache für das Fehlen größerer Exemplare nicht zweifelsfrei ermittelt werden. In der Diskussion wurde angeregt, die Untersuchungen über mehrere Jahre fortzusetzen.

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Der Vortrag von Steffen Zahn (IfB Potsdam) befasste sich mit den Auswirkungen des Kanusports auf kleine Fließgewässer. Zwar liegen die Untersuchungen am Rheinsberger Rhin bereits 12 Jahre zurück, dennoch waren wohl alle Teilnehmer überrascht, welche gravierenden Effekte die intensive Nutzung durch Wasserwanderer nach sich zieht. Abgerissene Pflanzenteile und massive Gewässertrübungen sind auch an der Warnow regelmäßig zu beobachten. Dass aber auch die Laichhabitate unserer Salmoniden und anderer Kieslaicher beeinträchtigt werden, war für uns bisher nur eine Vermutung, wurde am Rheinsberger Rhin jedoch belegt. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf für die Warnow, wo Kanuanbieter aus Unwissenheit selbst mitten in der Laichzeit der Meerforelle Kanus verleihen (Stichwort: Adventspaddeln).

Zum Abschluss der Vorträge gab Torsten Ode einen Abriss über die räumliche und zeitliche Angelintensität an der Oberwarnow für den Zeitraum von 1994-2009. Nach einer ausgedehnten Mittagspause fand die alljährliche Mitgliederversammlung statt. Die Vorträge und Präsentationen können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

18.02.2011 - Bindeabend beim Ostseefischer

Am 18.02.2011 trafen sich einige Mitglieder unseres Vereines zum gemeinsamen Bindeabend im Spinn- Fliegenfischerfachgeschäft "Der Ostseefischer" in Rostock. Unter anderem stellte Torsten Ode eine interessante Methode zur Herstellung selbst geflochtener Vorfächer für das Fliegenfischen vor. Danach stellten einige Teilnehmer Ihre gängigen Trockenfliegenmuster vor und zeigten wie diese gebunden werden. Dabei waren verschiedene neue und klassische Maifliegenmuster. Weiterhin wurde auch gezeigt wie Flügel z.B. für Köcherfliegenimitationen, mit Flügelbrenner hergestellt werden. Es war unser erster gemeinsamer Bindeabend und es hat allen Teilnehmern Spaß gemacht.

01.02.2011 - Dreijähriges Projekt zur Erfassung der Laichbestände der Meerforelle in M-V gestartet

Jahrzehntelange Zerschneidungen der Flüsse und die Zerstörung ihres angestammten Lebensraumes haben die Meerforelle in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts nahezu an den Rand ihrer Ausrottung gebracht. In den letzten Jahren hat sich die Bestandssituation deutlich verbessert. Neben einer verbesserten Gewässerstruktur und Erreichbarkeit der Laichhabitate ist hierfür vorrangig das Meerforellenbesatzprogramm des Landes verantwortlich. Ziel des Besatzprogramms ist die Bestandsstützung natürlicher Populationen und die Wiederansiedlung der Art in historisch besiedelten Gewässern. Mittlerweile ist die Meerforelle wieder zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Aspekt für die Fischerei und den Angeltourismus geworden.

Durch eine Zuwendung der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) aus Erträgen der Lotterie BINGO können auch wir einen Beitrag zum Erhalt der Bestände beitragen. Im Interesse einer nachhaltigen Sicherung sich selbst reproduzierender Bestände muss dringend das Wissen um die Bestandssituation der Art ausgebaut und aktualisiert werden. Um die Gefährdungssituation für die Meerforelle auf Landesebene richtig einschätzen und Schutzmaßnahmen fachlich fundiert planen zu können, sind Parameter wie natürliche Bestandsgröße, Mindest- und Optimalareale oder auch der Einfluss der Gewässernutzungen erforderlich. Hier setzt unser Projekt an. Unser Ansatz geht davon aus, dass kontinuierliche Erhebungen in den Laichgebieten während der Laichzeit, bei denen die Anzahl und Größe der Laichgruben, sowie die Anzahl der am Laichgeschäft teilnehmenden Tiere ermittelt werden, eine Abschätzung der Populationsgröße und Dynamik im jeweiligen Einzugsgebiet ermöglicht. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und erlaubt uns die Datenerfassung in den Jahren 2010 bis 2012. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung und Ausweisung von Handlungsempfehlungen für die Unterhaltung und Entwicklung von Laich- und Jungfischhabitaten der Meerforelle. Gleichzeitig sollen möglichst alle Gewässernutzer, die zuständigen Unterhaltungsverbände, die zuständigen Verwaltungen und nicht zuletzt die Politik für die Thematik sensibilisiert werden. Die wichtigsten Ergebnisse des Projektes sind die Abgrenzung der regelmäßig genutzten Laich- und Jungfischhabitate der Meerforelle in Mecklenburg-Vorpommern und die Abschätzung der Populationsgröße der im Land laichenden Meerforellen. Darüber hinaus ist die Herausgabe eines Faltblattes mit allgemeinen Informationen zur Art und ihren Habitatansprüchen, Handlungsempfehlungen für die Gewässernutzung, -unterhaltung und -entwicklung der Laich- und Jungfischhabitate geplant. Am 20.11.2010 fand in der Naturschutzstation Karnin an der Warnow die Eröffnungsveranstaltung zu diesem Projekt statt. In einem theoretischen Teil wurden den Teilnehmern die Methodik und die erwarteten Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Danach ging es an das Wasser und es wurden exemplarisch einige Abschnitte der Warnow kartiert. Neben der praktischen Vermittlung der Methodik wurde auch Hintergrundwissen zur Gewässerstruktur und -güte am praktischen Beispiel vermittelt und Hinweise zum Auffinden geeigneter Laichgebiete anhand der Gewässerstruktur, Fließgeschwindigkeit, Substratzusammensetzung und anderer Parameter gegeben. Im Herbst/Winter 2010/2011 konnten trotz schwieriger Abfluss- und Witterungsverhältnisse Kartierungen an 19 Laichgewässern durchgeführt werden.