15.04.2023 Mitgliederversammlung
Unsere diesjährige Mitgliederversammlung stand unter dem Motto: “Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.” Somit haben wir auch dieses Mal wieder um die besten Ergebnisse für Umwelt und Verein gerungen. Um 9:00 Uhr waren mehr Personen anwesend, als zugesagt hatten. Für die Planung war das überraschend, trotzdem freuten wir uns natürlich über das Interesse. Dieses Mal gab es sogar vier Fachvorträge:
- Fischsterben und mögliche Ursachen
- Arbeit und Mitwirkung des LAV im Naturschutz
- Blei beim Angeln und in der Umwelt
- Ergebnisse 1.Renaturierungsabschnitt Warnow
Die Vorträge brachten auch für erfahrene Angler neue Erkenntnisse. In der folgenden angeregten Diskussion wurde übereinstimmend festgestellt, dass die Berichterstattung der Medien häufig oberflächlich ist und oft nicht die ganze Wahrheit darstellt.
11:30 Uhr startete die eigentliche Mitgliederversammlung. Natürlich berichtete der Vorstandsvorsitzende über die Mitgliederzahlen, die Finanzen, die erfolgte Vereinsarbeit und das Projekt BiFaBS https://www.salmonidenschutz.de/bifabs/das-projekt , das uns sehr am Herzen liegt. Da unsere Gebührensatzung geändert werden musste, wurde darüber diskutiert und abgestimmt. Auch zum digitalen Mitgliederausweis, den wir als Verein testen wollen, gab es Diskussionen und eine Abstimmung. Der Revisionsbericht wurde bekannt gegeben und der Vorstand entlastet.
Einen großen Diskussionsbereich gab es auch um die Zukunft des Vereins, da 2024 viele Vorstandsmitglieder und der Vorsitzende ausscheiden werden. Wir rechnen mit der breiten Unterstützung der Mitglieder. Gegen 15:00 Uhr konnten wir unserem Zeitplan folgen und die aufschlussreiche Mitgliederversammlung beenden.
21.01.2023 Tag der Gewässerpflege im NSG Schnatermann
Im Rahmen des Startschuss-Tages für Gewässerpflege, Fischhege und Naturschutz waren vier Angler im Moorgraben und Radelsee unterwegs. Sie hatten sich auf Spurensuche begeben. Dem Müll am Ufer rückten sie mit Booten nah und sammelten, was ihnen unter Müllzwicke und Gummihandschuh kam.
Die Sonne brachte es an den Tag: Bei Sonnenaufgang um halb neun wurden die Boote klar gemacht und dann ging es immer am Ufersaum entlang, 1,5 Kilometer hin und 1,5 Kilometer wieder zurück. In Absprache mit dem Forstamt der Hansestadt Rostock als untere Naturschutzbehörde hatten wir zuvor eine behördliche Ausnahmegenehmigung im gegenseitigen Interesse erhalten, schnell und komplikationslos. Wir durften das Gebiet mit zwei Booten langsam befahren um im Uferbereich vorsichtig nach Müll und anderen Hinterlassenschaften zu schauen. Relativ schnell fanden wir viele Glas- und Plastikflaschen, Plastikfolien entlang der Ufer und am Ende waren sieben Säcke a 120 Liter mit Müll gefüllt. Auch Reifen und 10 Liter-Plastikbehälter fanden den Weg in die Boote. In der Luft in vielen Bereichen präsent „Wildscheingeruch“. Allerdings gab es keinerlei Sichtkontakt mit Wild. Bedauerlich auch die vielen Schäden am Baumbestand entlang des Moorgrabens durch den Kormoran.
Eis im Weg: Der nördliche Teil des Radelsee war leider nicht befahrbar. Die vorhandene Eisdecke war für unsere Boote zu stark. Drei Stunden nach dem Ablegen der Boote, konnten wir die Müllsäcke ausladen und die Aktion erfolgreich für alle Beteiligten beenden.
18.01.2023 Wassermangel bedroht Meerforellenbestände in MV
https://www.lav-mv.de/ndr-lav-naturschuetzer-in-mv-warnen-wassermangel-bedroht-meerforellen/
15.01.2023 Flussbarsch ist Fisch des Jahres 2023
Der Flussbarsch ist eine in Fließ- und Stillgewässern in Eurasien weit verbreitete Art, die nur geringe Ansprüche an die Struktur und Qualität ihrer Umgebung stellt. Als Jungfisch sind Barsche oft im Schwarm unterwegs, später werden große Exemplare Einzelgänger. Ihre Eier legen Barsche zwischen März und Juni an Pflanzen in langen Laichbändern ab. Die Larven wachsen rasch und nehmen Zooplankton als Nahrung auf. Im Durchschnitt stellen Barsche bei einer Körperlänge von 12 cm ihre Nahrungspräferenz auf Fische um. Interessanterweise nehmen manche Barsche sehr schnell Fischlarven als Nahrung an. Diese eiweißreiche Kost sorgt für ein schnelleres Wachstum, sodass es deutliche Größenunterschiede bei gleichaltrigen Individuen im Gewässer geben kann. Barsche können bis zu 60 cm lang und 4,8 kg schwer werden. Exemplare von mehr als 40 cm gelten aber als groß, solche über 50 cm sind sehr selten.
Barsche haben eine große Bedeutung bei der Regulation der Nahrungskette in Gewässern. Bei einem guten Nahrungsangebot stellen sie schnell auf Fischnahrung um und dezimieren die Weißfischbrut. Ist das Angebot an Nährtieren gering, neigt auch der Barsch zur Kleinwüchsigkeit. Barsche ziehen in ihrem Lebensraum umher und sind nicht standorttreu. Sie jagen oft im Schwarm. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche an ihren Lebensraum besiedeln Barsche schnell neu entstandene anthropogene Gewässer wie z.B. Baggerseen. Auch in den großen Schifffahrtskanälen stellen Barsche oft einen Großteil der Fischbiomasse.
Stellvertretend steht der Flussbarsch für die allgemeine Gefährdung unserer Fischfauna, was zunehmend auch die häufigeren Arten betrifft. Die extremen Dürreperioden der letzten Jahre haben viele kleinere Bäche und Teiche austrocknen lassen, Phasen mit viel zu hohen Wassertemperaturen und dadurch bedingten Sauerstoffmangel werden häufiger. Insbesondere über die Dokumentation des Vorkommens häufiger und auch von Laien gut bestimmbaren Arten wie dem Flussbarsch können wichtige Daten zum Biodiversitätswandel erhoben werden.